In der Schmiede

„Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.“

Schmieden und Kupfertreiben sind Handwerkskünste, die zu den praktisch-handwerklichen sowie künstlerischen Fächern zählen. Schülerinnen und Schüler unserer Oberstufe erlernen die Verarbeitung von Metallen und üben den Gebrauch der Esse in unserer schuleigenen Schmiede. Das Element Eisen spielt für die Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Schmuck in der Kulturentwicklung der Menschen eine wesentliche Rolle.

„Ohne das Schmieden – das Verarbeiten von Metallen – wären wir heute nicht da, wo wir sind“, erklärt Jeremias Meyer, goetheanistischer Bildhauer und Werklehrer der Schmiede-Epoche an der Rudolf Steiner Schule. In drei Gruppen werden die Jugendlichen anfangs grundlegend auf das Schmieden und Kupfertreiben vorbereitet. Sie lernen das Entzünden und den Umgang mit dem Schmiedefeuer an der Esse, die unterschiedlichen Glühfarben des Eisens sowie die Verwendung von Kupfer und Messing. Nach der Theorie dürfen sie ihr eigenes Eisen in das Schmiedefeuer halten und auf dem Amboss mit schweren Hämmern in Form bringen.

Dabei erleben die Jugendlichen die Gefügigkeit von glühendem Eisen. Dieser Prozess verlangt einige Kräfte und fördert Konzentration ebenso wie Präzision. Mit einem mutigen und gezielten Hammerschlag, kombiniert mit Wachheit und Aufmerksamkeit wird das Eisen bearbeitet. Die Jugendlichen lernen die Grundarbeitsschritte, wie das Umformen von eckig zu rund oder flach und Techniken wie Spitzen, Strecken, Breiten oder Spalten von Eisen und das Formen von Kupfer. Bis zum Ende der Schmiede-Epoche entstehen die ersten eigenen Schürhaken, Wandhaken oder Gartendekorationen aus Eisen sowie Schalen, Ringe und Kerzenständer aus Kupfer oder Messing.