Die 8b der Rudolf Steiner Schule Salzburg hat im Rahmen von #SalzburgGlänzt Stolpersteine besucht, geputzt und über Geschichte nachgedacht.
„Ein goldener Stein im Boden – mit Bedeutung!“

Der Spaziergang von der Rudolf Steiner Schule zu den beiden Stolpersteinen war für die Schüler*innen der 8b mehr als nur ein Weg durch die Stadt – er wurde zu einer Reise in die Vergangenheit. Es war sehr interessant, diese goldenen Steine im Boden zu entdecken, die so viel Bedeutung in sich tragen. Man kann über Geschichte stolpern, heißt es – und tatsächlich: Auch wenn man nicht wirklich darüber stolpert, bleibt man doch daran hängen.

Am ersten Stein, dem von Konrad Hess, machten die Schüler*innen Halt und begannen, ihn vorsichtig mit einem speziellen Messingputzmittel zu reinigen. Vorher war der Stein schmutzig, die Inschrift kaum zu erkennen – doch nach dem Putzen glänzte er wieder. Die Vergangenheit aus Messing kam zum Vorschein, klar lesbar, greifbar. Es war spannend, den Stein zu putzen, fast so, als würde man selbst ein Stück Geschichte freilegen.

Der zweite Stein, jener von Josef Mackinger, war bereits geputzt – ein stilles Zeichen, dass sich auch andere kümmern und erinnern. Der Spaziergang von einem Stein zum anderen war schön und regte zum Nachdenken an. Diese Steine sind wie kleine Zeichen der Weisheit im Alltag. Sie erinnern uns daran, dass Erinnerung sichtbar bleiben muss – und dass man sie, ganz praktisch, regelmäßig putzen sollte.

Die Waldorfschule Salzburg ist Unesco Friedensschule.

Patenschaft der Schule für die Stolpersteine von
Walter Schwarz am Alten Markt  und dem Ehepaar Jellinek am Platzl

Salzburg glänzt – Stolpersteine Salzburg 

Zu Konrad Hess:
Konrad HESS, geboren am 9. Oktober 1912 im bayrischen Grenzort Freilassing nahe der österreichischen Stadt Salzburg, war der jüngste von drei Söhnen des Ehepaares Kreszenz und Konrad Heß.

Seine Mutter war Oberösterreicherin, sein Vater Rheinländer und von Beruf Elektromonteur, der eine Zeit lang in Salzburg arbeitete und hier mit seiner Familie lebte. Konrad jun. blieb nach dem Weggang seiner Eltern und Geschwister in Salzburg, machte eine Mechanikerlehre und wohnte abwechselnd in Gnigl und Langwied (seit 1935 bzw. 1939 Stadtteile von Salzburg).

Über seine politische Gesinnung unter der österreichischen Diktatur von 1933 bis 1938 ist nichts bekannt.

Wir wissen allerdings, dass die politische Verfolgung von Aktivisten der 1933 verbotenen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) ausschlaggebend war für ihre Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Internationalen Brigaden in den Jahren 1936 bis 1939.

Bekannt ist immerhin, dass Konrad HESS gemeinsam mit Josef STÖCKL und anderen Gesinnungsgenossen1 aus Salzburg im Februar 1937 nach Spanien reiste, um gegen den Franco-Faschismus zu kämpfen.

Verbürgt ist überdies, dass Konrad HESS Leutnant im Bataillon »12. Februar« der XI. Internationalen Brigade war und zuletzt in der Schlacht am Ebro zum Einsatz kam, wo er 25-jährig am 25. Juli 1938 sein Leben verlor – »Für Spaniens und Österreichs Freiheit«, wie auf dem 1988 für die österreichischen Spanienkämpfer errichteten Denkmal in Wien zu lesen ist.

1 Alfred Kondler (Gnigl), Alois Mailinger (Gnigl), Franz Reinthaler (Hallein) und Josef Steiner (Altenmarkt) überstanden sowohl den spanischen Bürgerkrieg als auch den NS-Terror.
Quelle: stolpersteine-salzburg.at/salzburg-glaenzt