Nachruf zu Reinhold Hitsch

„Ihr liabn meine Singa, sammlts enk zsam“. All die Jahre war die Eröffnung des Oberuferer Christgeburtsspiels durch Reinhold Hitsch als Sternsinger ein fröhliches, die Herzen der Kinder ergreifendes Ereignis.

„Ihr liabn meine Singa, sammlts enk zsam“ war aber auch ein Motiv für sein Wirken in der Schule, besonders in den letzten drei Jahren. Er hat die Menschen verbunden, zusammengeführt, Brücken gebaut. Stets war Reinhold Hitsch ein treuer Begleiter des ganzen Schulgeschehens, mit großem Wohlwollen und Güte auch in schwierigen Situationen.

Schon vor 43 Jahren war er als junger Mensch Kassier im Gründungsvorstand gewesen, als der erste Waldorfkindergarten in Salzburg eröffnet wurde. Von Anfang der Schulgründung war er vor Ort, mit seinem Vater Wolfram Hitsch und mit Gerda Knirr, mit Sieglinde Wendt und Gerlinde Halm. Dann war er über Jahrzehnte aufmerksamer Rechnungsprüfer und engagierter Schülervater, und zuletzt unser stellvertretender Obmann des Waldorfbildungsvereins. In den Schulgremien war er die Stimme der Besonnenheit und hat gerade in den letzten Jahren ganz wesentlich zu einer stabilisierenden Entwicklung und Gesundung unserer Schule beigetragen.

Reinhold Hitsch unterstützte uns mit seiner soliden Fachkompetenz und Lebenserfahrung als Unternehmer, und durch die Beschaffung von Spenden, die wesentliche neue Weichenstellungen ermöglichten.

Durch den pädagogischen Arbeitskreis ermöglichte er vielen Eltern, sich mit den geistigen Grundlagen der Pädagogik zu verbinden. Außerdem galt er den Vorstandsmitgliedern als souveräner und menschlich überzeugender Garant dafür, dass die Anthroposophie im Vorstand eine Lebensgrundlage hatte.

So schauen wir mit größter Dankbarkeit auf das, was er für die Salzburger Schule und die Kindergärten getan hat. Es ist sicher in seinem Sinne, dass wir Waldorflehrer*innen im Sinne der Ursprungsimpulse der Waldorfpädagogik, im Sinne Rudolf Steiners vor den Schüler*innen stehen und unterrichten, und es ist sicher in seinem Sinne, wenn wir getragen von diesem Geiste alles tun, dass wir sensible, mutige, kreative, am Leben und an der Welt interessierte Waldorfschüler*innen haben, die später einmal mutig Verantwortung übernehmen werden.

Rainald Grugger und Michael Walter